Solidarität mit den bäuerlichen Berufskollegen in den Niederlanden.

Am Mittwoch fanden in den Niederlanden landesweit Bauerndemonstrationen statt. Nach dem Vorbild der deutschen Bauern, die bei ihren großen Protestaktionen in den letzten Wochen, auf eine gemeinschaftliche Agrarpolitik hinwirken wollten, gingen tausende niederländische Berufskollegen auf die Straße.
Genau wie die deutschen Landwirte, wollten die Niederländer erreichen, dass die Politik einen Dialog mit der Landwirtschaft anstrebt. Denn nur gemeinsam mit wirtschaftlich arbeitenden Landwirten kann eine erfolgreiche Umwelt- und Tierschutzstrategie vorangebracht werden. Höhere gesetzliche Auflagen, wie jüngst durch das Agrarpaket verabschiedet, für mehr Tierschutz und Umweltschutz kosten Geld. Landwirte sind natürlich bereit diesen Weg mitzugehen, aber damit müssen auch die Erzeugerpreise steigen, damit diese Leistung gesamtgesellschaftlich getragen wird. Ansonsten wird die deutsche Landwirtschaft geschwächt, und Lebensmittel kommen aus Drittländern mit weniger hohen Standards.
Ihre Solidarität brachten deutsche Landwirte dadurch zum Ausdruck, in dem sie sich landesweit zwischen 16.30 und 17.00 Uhr an verkehrsgünstig gelegenen Stellen, mit ihren Fahrzeuge aufstellten und bei voller Arbeits- und Warnbeleuchtung, einen strahlend hellen Kontrast zum Abendhimmel bildeten. Dadurch sollte allen Bürgern und politisch Verantwortlichen im wahrsten Sinne ein Licht aufgehen, damit auf den bäuerlichen Betrieben und damit im gesamten Agrarbereich, nicht bald alle Lichter ausgehen.
Das Landvolk Melle versammelte sich als Zeichen zum Erhalt der deutschen Landwirtschaft in allen Ortsteilen, wie zum Beispiel in Wellingholzhausen, zwischen dem Betrieb Wibbelsmann und der Tankstelle, direkt am Kreisel.
Schon aus dem gleichen Anlass wurden am 2. Adventwochenende auf dem Eickel (zwischen Dratumer Straße und Üdinghausener Straße) und damit einem der höchsten Punkte Gesmolds, Nähe der A30 ein vom Landvolk unterstütztes Mahnfeuer entzündet.
Denn jetzt in der Adventszeit wird wieder eines deutlich.
Genuss, Landwirtschaft und Weihnachtszeit sind eng miteinander verknüpft.
Aber wer, außerhalb der Landwirtschaft, registriert denn noch, dass ein Weihnachtsfest ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse gar nicht vorstellbar ist, und dass Landwirte seit Jahrzehnten immer höhere kostenintensivere Auflagen erfüllen müssen, die Erzeugerpreise aber nicht gestiegen sind?
Landwirtschaft bedeutet 365 Tage rundum für die Tiere und den Betrieb da sein (melken, füttern, Geburtenüberwachung,...) – auch nachts! Und am Ende wird die Milch für 34 Cent pro Liter an die Molkerei geliefert, die Schlachtkuh erlöst 600 bis 800 Euro und das männlich geborene Kalb wird nach 14 Tagen für 50,- Euro verkauft. Und auf der anderen Seite steht die Milch für 70 Cent im Regal, das Kilogramm Hackfleisch kostet 5,- Euro. Das ist ein Problem, und deshalb sind die sonst so ruhigen Bauern momentan laut. Denn Milch ist mit immer höheren Auflagen, so wie durch das Agrarpaket gefordert, für 34 Cent nicht kostendeckend produzierbar und auch 100kg Weizen für 18 € nicht. Deshalb nutzten unsere Meller Landwirte die Gelegenheit, um mit verschiedensten Aktionen von Dialog und Hofbesuch, grünen Armbändern bis hin zu grünen Kreuzen, Demos, Mahnfeuer und jetzt mit einem Abendleuchten, um auf die existenzielle Situation in der Landwirtschaft aufmerksam zu machen.
„Zusammenraufen, um gemeinsam, fraktionsübergreifend und lösungsorientiert am Gemeinwohl zu arbeiten ohne die Menschen gegeneinander auszuspielen und deutsche regionale Landwirtschaft per Gesetz abzuschaffen, nur das bringt uns alle voran.
Gerne unterstützen wir die über 100 vielfältigen Aktionen unserer Landvolkmitglieder und wünschen allen eine besinnliche Weihnachtszeit,“ so die Geschäftsführung Heinrich Kinnius und seine Stellvertreterin Nadine Kunefke.